atmen - dasein - wahrnehmen
Jeder Mensch erlebt Krisen und Herausforderungen, die schwer zu bewältigen sind.
Es kann sein, dass es holprig wird und wir durch den Alltag stolpern, statt ihn zu gestalten, dass wir müde sind, überfordert und uns alle Menschen zu viel sind.
Dann will oder muss man etwas verändern, um sich wieder zu spüren, Vertrauen in sich selbst zu gewinnen, dem Leben wieder die Arme öffnen zu können. Allein ist das schwierig.
Menschen zu begleiten bedeutet für mich, gemeinsam dem auf die Spur zu kommen, was sich in einer Krise zeigen will. Sie bringt uns an unsere Grenzen und dort ist Erweiterung und Entwicklung möglich.
Menschen zu begleiten kann bedeuten, an diesen Grenzen wahrnehmend, zugewandt und verständnisvoll ermutigend da zu sein. Denn an den eigenen Grenzen brauchen wir Mut, um sie anschauen und annehmen zu können. Es kann sein, dass wir da etwas in uns begegnen, das uns gar nicht wirklich bewusst ist oder dass wir nur schwer annehmen können.
Wer sich entwickelt, lernt sich neu kennen und das kann beglückend, aber auch verunsichernd sein: Möglichkeiten, Wünsche, Kraft und Stärken werden ebenso deutlich wie Angst, Trauer, Schwaches und Verletztes in uns. Begleiten heißt dann da sein, unterstützen, Raum geben, der Vertrauen schenkt und ermutigt, also einen Mut-Raum wecken für die Begegnung mit Ungekanntem, Vergessenem – letztlich aber Heilsamem und Liebevollem in uns.